Neue Genfer Übersetzung (NGUE)
23

— 6 —

231Wenn du mit einem einflussreichen Menschen

beim Essen sitzt,

dann bedenke gut, wen23,1 was. du vor dir hast.

2Halte dich unbedingt zurück23,2 W Setze ein Messer an deine Kehle.,

wenn du sehr hungrig bist.

3Sei nicht gierig nach seinen Leckerbissen,

denn sie sind eine trügerische Speise.

— 7 —

4Plage dich nicht damit, reich zu werden.

Folge deinem Verstand und lass es bleiben.23,4 Da spare deinen Verstand. W Von/Aus deinem Verstand lass ab.

5Kaum dass dein Blick darüber gleitet23,5 W Wenn du deine Augen darauf fliegen lässt.,

ist der Reichtum23,5 W er. schon wieder weg.

Denn ganz bestimmt bekommt er23,5 W macht er sich. Flügel

und fliegt23,5 So mit der Leseform des hebräischen Textes. Die Schreibform ist unklar; wahrscheinlich bedeutet sie: und ein Vogel. ⸂davon⸃ wie ein Adler am Himmel.

— 8 —

6Lass dich nicht von einem missgünstigen Menschen

zum Essen einladen23,6 W Iss nicht das Brot eines missgünstigen Auges.,

und sei nicht gierig nach den Leckerbissen,

die er dir anbietet23,6 W nach seinen Leckerbissen..

7Denn sein Verhalten ist äußerst berechnend.23,7 mit leichter Textänderung nach der Septuaginta: Denn wie ein Haar in seiner Kehle, so ist es. W Denn wie er bei sich berechnet hat, so ist er. Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten.

Er sagt zwar zu dir: »Iss und trink!«,

aber die Einladung kommt nicht von Herzen23,7 W aber sein Herz ist nicht mit dir..

8Den Bissen, den du gegessen hast, musst du wieder ausspeien,

und deine freundlichen Worte hast du vergeudet.

— 9 —

9Versuche nicht, einem Dummkopf etwas beizubringen23,9 W Rede nicht in die Ohren eines Dummkopfs.,

denn er wird deine klugen Worte sowieso verachten.

— 10 —

10Verrücke nicht die uralte Grenze ⸂deines Ackerlandes⸃,

und eigne dir nicht Felder von ⸂wehrlosen⸃ Waisen an.

11Denn sie haben einen mächtigen Beschützer23,11 W Denn mächtig ist ihr Löser. Ein Löser ist der nächste Verwandte, der einem in Not geratenen Angehörigen beistehen soll.:

der wird ihren Rechtsstreit gegen dich führen.

— 11 —

12Öffne dein Herz für die Erziehung

und dein Ohr für kluge Worte.23,12 W Bring dein Herz zur Erziehung und dein Ohr zu Worten der Erkenntnis.

— 12 —

13Du darfst dem Jungen eine strenge Erziehung nicht ersparen.

An ein paar Stockhieben von dir wird er nicht sterben.

14Du schlägst ihn mit dem Stock

und rettest dadurch sein Leben vor dem Totenreich.

— 13 —

15Mein Sohn, wenn du dich weise verhältst,

freue ich mich darüber23,15 W wenn dein Herz weise ist, freut sich auch mein Herz.,

16und ich bin überglücklich23,16 W und meine Nieren frohlocken. Die Nieren galten als Sitz der tiefsten Gefühle.,

wenn Aufrichtiges über deine Lippen kommt.

— 14 —

17Ereifere dich nicht über Menschen,

die sich von Gott abwenden,

sondern setze dich den ganzen Tag eifrig dafür ein,

dass du selber in Ehrfurcht vor dem Herrn lebst.

18Denn es gibt ganz gewiss eine Zukunft,

und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht23,18 W nicht abgeschnitten..

— 15 —

19Hör gut zu, mein Sohn, damit du weise wirst,

und halte dich23,19 W dein Herz. auf dem geraden Weg.

20Werde keiner von denen, die Wein saufen

und sich mit Fleisch vollstopfen.

21Denn ein Säufer und Schlemmer verarmt,

und wenn man ⸂ständig seinen Rausch⸃ ausschlafen muss, läuft man bald in Lumpen umher.

— 16 —

22Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat,

und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist.

23Erwirb Wahrhaftigkeit und gib sie niemals preis23,23 W Kaufe Wahrheit und verkaufe nicht.,

⸂ebenso erwirb⸃ Weisheit, Selbstbeherrschung und Einsicht.

24Als Vater eines rechtschaffenen ⸂Sohnes⸃

hat man wirklich Grund zum Jubeln,

wer ein kluges und vernünftiges Kind hat, freut sich an ihm.

25Mach deinem Vater und deiner Mutter Freude!

Jubeln soll, die dich geboren hat.

— 17 —

26Schenk mir dein Herz, mein Sohn!

Mögen deine Augen an meinen Wegen Gefallen finden.23,26 So mit der Schreibform des hebräischen Textes. mit der Leseform des hebräischen Textes: Mögen deine Augen auf meine Wege achten.

27Denn die Hure ist wie eine tiefe Grube,

und die fremde Frau23,27 Od die Ausländerin. Vergleiche die Anmerkung zu Kapitel 2,16. wie ein enger Brunnen⸂schacht⸃.

28Sie lauert ihrer Beute auf wie ein Räuber

und verführt immer mehr Menschen zur Untreue.

— 18 —

29Wer klagt über Katzenjammer?23,29 W Wer hat Ach? Wer hat Weh?

Wer hat Streit, wer macht sich Sorgen?

Wer zieht sich unnötige Verletzungen zu?

Wer hat trübe Augen?

30Die bis spät ⸂in der Nacht⸃ beim Wein sitzenbleiben,

die sich treffen, um den gewürzten Wein zu kosten.

31Lass dich vom Wein nicht verlocken!23,31 W Schau den Wein nicht an.

Er schimmert rot und blinkt im Becher.

Leicht und angenehm fließt er durch die Kehle.23,31 W In Geradheit geht er einher.

32Doch am Ende beißt er zu wie eine Schlange

und spritzt Gift wie eine Viper.

33Deine Augen sehen dann seltsame Dinge,

und du23,33 W dein Herz. redest wirres Zeug.

34Du fühlst dich wie ⸂ein Seekranker⸃ auf hoher See23,34 Od mitten im Meer. W im Herzen des Meeres.

und wie einer, der ganz oben

im ⸂schwankenden⸃ Mastkorb liegt.

35⸂Und du denkst⸃: »Man hat mich wohl geschlagen,

aber ich spüre keinen Schmerz,

man hat mich verprügelt,

aber ich habe es noch nicht einmal bemerkt.

Wann werde ich wieder nüchtern sein23,35 Od mitten im Meer. W im Herzen des Meeres.23,35 was. ?

Ich will doch weitertrinken!23,35 Od mitten im Meer. W im Herzen des Meeres.23,35 W Setze ein Messer an deine Kehle.«